Jedes Jahr sterben immer noch Kinder in überhitzten Autos, weil Eltern fahrlässig handeln, ihre Sprösslinge vergessen, nur schnell Einkaufen gehen wollen oder einfach unaufgeklärt sind.
Wir leben im Jahre 2016. Ein Zeitalter, in dem sämtliche Medien zur Verfügung stehen, Nachrichten aus der ganzen Welt gehört werden können und man sich an unterschiedlichsten Anlaufstellen aufklären lassen kann. Und trotzdem passiert es jeden Sommer aufs Neue- Kinder müssen dem qualvollen Hitzetod sterben, weil Eltern sie in ihren Autos zurücklassen. Nach Angaben einer Internetseite (https://de.wikipedia.org/wiki/Hitzetod) sterben in den USA jährlich noch 40 Kinder aufgrund des Zurückbleibens im Auto bei unerträglichen Innentemperaturen.
„Nur kurz Einkaufen, dafür wecke ich das Kind nicht erst, ich bin ja eh in 10 Minuten wieder da!“ denken sich die Einen, „Es stand ja im Schatten!“ sagten die Anderen. Doch die aufgeführte Grafik zeigt an, wie schnell sich Wärme im Auto entwickelt und welche Gradzahlen in nur kurzer Zeit erreicht werden können.
Quelle: http://tierheim-ostrau.de/wp-content/uploads/2015/07/Temperaturfalle-Auto.JPG
Doch was bedeutet Hitzetod?
Laut Wikipedia ist es „der Tod eines Lebewesens infolge einer Überhitzung des Körperinneren.“ Aufgrund der stetig steigenden Temperaturen im Auto, und das trotz geöffneter Seitenfenster, überhitzt der Körper vorallem bei Kleinkindern (und Tieren) sehr schnell.
Durch die Hitze erweitern sich die Blutgefäße im menschlichen Körper und das Blut zirkuliert schneller. Eine Folge davon ist, dass wir mit Schwitzen beginnen damit sich die Außenhaut und somit der Organismus wieder abkühlen können. Doch um diese Arbeit zu leisten benötigt der Körper viel Flüssigkeit, die u.a. in dem Falle des Zurücklassens im Auto nicht zugeführt werden kann. Das Herz pumpt schneller und das Blut wird aufgrund des Wasserverlustes dickflüssiger. Somit ist seine Fließeigenschaft negativ beeinträchtigt, es fließt langsamer und erhitzt sich. Ab 42°C Körpertemperatur gerinnen die Bluteiweiße, es wird weniger Sauerstoff durch den Körper transportiert, die Organe kollabieren und die schlimmen Folgen „Herzstillstand“ und somit der Tod treten ein.
Wie kann ich den Hitzetod umgehen?
- hinterlassen Sie niemals ihre Kinder alleine im Auto, weder bei geöffneten Fenstern, noch nur für ein paar Minuten
- vermeiden Sie die Mittagssonne bei Einkäufen und erledigen Sie längere Einkäufe generell lieber in den Morgen- bzw. Abendstunden
- bedenken Sie, dass die Sonne mit vergehender Zeit auch weiter wandert- es nützt also nichts, sich darauf zu verlassen, dass das Auto im Schatten geparkt wurde
- sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr (gerade bei längeren Autofahrten)
- hängen Sie Kindersitze (vorallem Babyschalen) wenn es kühler ist mit Tüchern ab, damit Sie vor der nächsten Fahrt das eventuell heiße Tuch entfernen können und ihr Kind nicht in einen bereits erhitzten Sitz legen/setzen müssen
- der Temperaturunterschied zwischen dem Autoinnerem und der Außentemperatur sollte nicht größer als 6°C betragen (stellen Sie bitte dementsprechend die Klimaanlage ein oder nutzen Sie das Abkühlen des Innenraumes durch Öffnen der Fenster während der Fahrt)
Wie handeln Sie im Notfall richtig?
Wenn Ihnen ein eingeschlossenes Kind in einem Auto bei warmen Außentemperaturen auffällt, sollten Sie schnellstmöglich handeln. Schauen Sie, ob das Kind auf gesetzte Reize (Klopfen an der Fensterscheibe z.B.) reagiert. Sollten Sie der Meinung sein, dass das Kind bewusstlos wirkt, stark schwitzt, es weint oder Lebensgefahr droht, dürfen Sie ohne Angst vor gesetzlichen Strafen die Scheibe des Autos einschlagen bzw. versuchen, die Türen zu öffnen (falls ein Fenster leicht geöffnet ist z.B.). Holen Sie sich Hilfe in Form von vorbeigehenden Passanten, rufen Sie die Polizei oder wählen Sie per 112 den Notruf.
Wir bitte Sie hiermit noch einmal, diesen Artikel weit zu verbreiten, darüber zu reden, andere aufzuklären und natürlich auch selbst danach zu handeln.
Jenny Alex
(Potsdamer Bloggerin mit eigener Homepage zu diversen Themen wie Erziehung, Ernährung, Freilernen, Fremdbetreuung und Co.)
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